Alpin Team obere Ruhr
Auf dem Habichtswaldsteig von Zierenberg zum Edersee
Wir starten unsere Wanderung am ältesten Fachwerk-Rathaus Hessens inmitten der wunderschönen Zierenberger Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern.
Durch den Ort geht es zunächst hinab ins Tal der Warme, über ein Schulgelände und durch einen Park hinauf Richtung Gr. Schreckenberg. Kaum haben wir die letzten Häuser hinter uns gelassen, geht es auf schmalen Pfaden durch ein großes Basaltschuttfeld ( die blauen Steine), mal mehr, mal weniger steil bergan durch Blockhalden zum Schreckenbergturm.
Auf steilen Holzleitern geht es hinauf durch den engen Turm auf die kleine Aussichtsplattform, von wo sich atemberaubende Ausblicke bieten. Hier auf über 460 m überblicken wir einen großen Teil des gesamten Habichtswaldsteiges unter anderem mit dem Essigturm bei Kassel.
Weiter geht es auf wunderschönen Pfaden bergab bis wir die Landstraße und Eisenbahn überqueren und der Anstieg auf den Dörnberg mit seinen Wacholderheiden beginnt.
Über den Jägerpfad gelangen wir auf den Alpenpfad, welcher die Zierenberger Kuppe mit ihren Wacholderbeständen unrundet. Im Frühsommer kann man zusätzlich die Orchideenblüte geniessen. Fantastische Aussichten lassen uns immer wieder verweilen.
Durch ein Drehkreuz gelangen wir auf das Zierenberger Flugplatzgelände, welche als Hute genutzt wird. Wir haben Glück. Das gute Wetter freut auch die Segelflieger. So werden die Kühe gerade auf eine benachbarte Weide getrieben. Für uns bedeutet dies zwar, dass wir das Flugfeld aussen am Rand umrunden müssen, um auf der anderen Seite zum Naturparkzentrum Habichtswald zu gelangen, das mit seinen Dauer- und Wechselausstellungen immer ein lohnendes Ziel ist. Weiterhin laden zwei Cafés zur Wanderpause ein.
Nachdem die Gebäude des Segelflugvereins passiert sind, führt der Weg wieder über Flugplatzgelände steil hinauf zu den Helfensteinen, einer ehemaligen keltische Kultstätte. Von hier geht es weiter bergan hinauf zu den Wallanlagen des Dörnbergs, Zeichen einer ehemaligen Chattensiedlung. Die Aussicht vom 601 m hohen Dörnbergplateau ist einfach atemberaubend und wir schauen einige Zeit zu, wie die Segelflugzeuge pe Winde in die Höhe gebracht werden.
Auf idyllischen Waldpfaden und auch mal einem breiteren Weg geht es hinab ins Tal wo wir die Bundesstraße überqueren. Teils von alten Obstbäumen und Feldhecken flankiert, gelangen wir wieder in den schattenspendenden Wald.
So geht es wieder einmal leicht ansteigend bergauf zur auf Grund ihrer Holzbauweise längst verfallenden Igelburg ( Engelsburg ) sowie zum ehemaligen Gasthaus Igelsburg und kurze Zeit später erreichen wir den Silbersee mit dem schönen Märchenrastplatz „Pendelbaum“.
Wir umrunden einen ehemaligen, riesigen Basaltsteinbruch bevor wir über Waldpfade zur Herkuleshute gelangen, einer Viehweide welche es auf Wiesenwegen , mitten durch Viehherden hindurch zu durchqueren gilt.
Schon bald erreichen wir Kassels Wahrzeichen, den Herkules, welcher das Tor zum größten europäischen Bergpark bildet. Er belohnt mit einer grandiosen Aussicht über die Kaskaden des Bergparks sowie das Schloss Wilhelmshöhe auf Kassel. Durch das Tal des Sichelbachs gelangen wir hinab nach Neuholland, wo wir die Straße überqueren.
Über Wiesen- und Waldrandwege gelangen wir zum Firnsbachtal, wo vom Waldgasthof Herbsthäuschen ein steiler Abstieg in eine kleine Schlucht führt. Diese wird von sogenannten „Basaltflöten“, kristallin erstarrtem und bei feuchtem Wetter sehr glattem Lavagestein begrenzt.
Oberhalb der Ansiedlung Firnsbachtal geht es am Waldrand paralle zur sehr lauten Autobahn bis wir selbige unterqueren und nach Schauenburg-Hoof gelangen.
Durch enge Gassen geht es stetig bergauf und am Ortsrand weiter steil zunächst durch Wiesen und weiter im Zickzack durch den Wald bis zur Ruine der um die Jahre 600 - 800 erbauten Schauenburg. Weite Blicke bis in das Sauerland entschädigen für den mühsamen Aufstieg. Ein kleiner Abstecher führt uns zum Märchenrastplatz „Landschaftsthrone“, wo es uns heute allerdings zu windig für eine Rast ist. Den Berg hinab geht es am Bahnhof Schauenburg-Hoof vorbei und am Waldrand entlang nach Schauenburg-Breitenbach.
Nun geht es an der Langenberger Hute vorbei durch Wiesen, bevor wir wieder in den Wald eintauchen. Nun führt der Steig zur Burgruine Falkenstein, um die sich Geschichten derer von Hund aus dem 14. Jh. ranken und die wie viele Burgen zwischen Landgraf und Kirche hin- und hergerissen wurde.
Mal auf schmalen Pfaden, mal auf breiten Wegen gelangen wir zur Wallanlage Altenburg, die das Leben der Chatten lebendig werden lässt und einen fantastischen Blick hinab auf Niedenstein freigibt.
Über einen Naturlehrpfad im Pfaffenholz zwischen Bad Emstal-Sand und Niedenstein führt der Weg hinab ins Tal der Ems.
Nachdem die Ems überquert ist geht es durch die Feldflur Richung Bad Emstal-Sand, unter der Straße hindurch hinauf Richtung Lausekuppel.
Vom Wanderparkplatz Sand-Erzeberg geht es zunächst durch Wiesen und dann durch den Wald in die Hochebene Balhorner Senke.
An einer Schutzhütte vorbei folgen wir dem Fischbach am alten Steinbruch Balhorn vorbei, wo bis in die 30er Jahre Steine für den Kellerbau gewonnen wurden und treffen zum ersten Mal auf die Gleise der überwiegend dampfbetriebenen Museumsbahn, dem Hessencourrier. Parallel zu den Gleisen gehr es ansteigend zur B480, der unser Weg für einige Meter auf einem Trampelpfad folgt.
Die Straße verlassend führt uns der Steig ins lauschige Bachtal des Spole-Bachs. Durch Wiesen und Hutebäumen können wir weite Blicke in die Landschaft geniessen. Wir queren die Gleise und gelangen in in den Hattenhäuser Wald, wo wir den Gleisen eine zeitlang folgen.
Kurz nachdem wir Wald und Spole-Bach verlassen haben, gelangen wir über Wiesenwege zu einem kleinen, als Biotop für Wasservögel angelegten See, welcher im Naturschutzgebiet Hengstwiese liegt.
Weiter geht es für uns über eine alte Brücke und dann leicht ansteigend durch die Feldflur auf Graswegen hinauf an die „Warte“, einem ehemaligen Wachtturm der Stadt Naumburg, wo uns der Märchenrastplatz „Himmelsschaukel“ erwartet und und zum Schaukeln hoch über dem Tal der zwei Burgen und der romantischen Fachwerkstatt einläd.
Hinabgestiegen in das Tal der Elbe machen wir einen kleinen Abstecher zum Sandsteinfelsen Bildstein, der als flächendeckendes Naturdenkmal Teil des „Geoparks Grenzwelten“ ist. Deutlich sehen wir bereits die majestätischen Weidelsburg. Zunächst führt uns der Steig aber in einem großen Bogen Richtung Norden und Ippenhausen durch die Feuchtwiesen der Elbe, welche Lebensraum für Lurche und auch seltene Besucher, wie die Störche sind.
Beim genauen Hinsehen können wir an einer alten Brücke noch Reste der Stiefels Mühle erkennen. Im Bereich Naumburg gab es einst 17 Mühlen, die als Mahl-, Quetsch- oder Sägemühlen dienten.
Aus dem Elbetal geht es schließlich zunächst auf Wiesenwegen, später dann auf breiteren Wegen durch den Wald hinauf zur Weidelsburg, wobei wir den Märchenrastplatz „Junge Riesen“ passieren, wo sich mit weitem Blick Richtung Wolfhagen ein alter Riese, künstlerisch umgesetzt in einem alten Apfelbaum präsentiert. Der Gegenpart, der junge Riese, ist eine Nachzucht eines uralten Beberbecker Apfelbaumes und Teil eines Projektes der Uni Kassel.
Vom östlichen Wohnturm der Burg, welcher durch einer große eiserne Treppe erschlossen ist, haben wir eine unbeschreibliche Aussicht über das Wolfhager Becken bis zum Dörnberg, welchen wir ja bereits überquert haben. Bei gutem Wetter wird man sogar mit einem Ausblick bis zum Kahlen Asten belohnt. Das Schloss Waldeck am Horizont zeigt bereits den weiteren Wegverlauf an. Trittsicherheit erfordert der nun folgende Serpentinenabstieg, der einen Blick in einen Basaltsteinbruch mit sechseckigen Basaltsäulen freigibt.
Am südlichen Waldrand geht es über eine kleine Ebene, die einst den Rittern als Turnierplatz diente, bevor es durch einen Buchenwald geht, welcher Teil des alten Waldes um Naumburg und das größte zusammenhängende Waldgebiet im Naturpark Habichtswald ist.
Nachdem wir den Wald verlassen haben, geht es in die Feldflur Naumburg, vorbei an einem Cafe, hinab in das Tal des Rehmbachs und weiter über den Burgberg, wo wir die Sommerhalle Naumburg und die wenigen Reste der Naumburg passieren. Die Steine ihrer Ruine wurden schon im 17. Jh. zum Aufbau der zuletzt 1684 niedergebrannten Stadt verwendet.
Über den Bergsporn steigen wir hinab in die schöne, von Fachwerk geprägte Altstadt und bewundern die imposante Stadtkirche.
Weiter geht es hinab in das Tal der Elbe und durch den gleichnamigen Landschaftspark sowie an der Hummelwerkstatt vorbei.
Mit leichtem Anstieg auf landwirtschaftlichen Wegen geht es in das Ballenbachtal. Mitten in diesem Tal scheint es eine Änderung der Wegführung zu geben. Da ab hier die Schilder einen weisen Hintergrund ( Zubringer ? ) haben, kehrten wir um und folgten der alten ? Wegführung gemäß unsere GPS-Daten. So geht es durch eine abwechslungsreiche Landschaft, mal auf Forstwegen, dann auf schattenspendenden Wegen mit mäßigem Anstieg im sog. Alten Wald. Ab dem Hospitalskopf verläßt der Steig das Tal und wir folgen einem steilen Hohlweg.
Auf der Höhe gelangen wir allsbald auf den Grenzsteinpfad zwischen ehemals Hessen und Waldeck, wo wir unsere bekannte Wegmarkierung auch wieder antreffen. Über eine steile Waldschneise führt der Weg uns hinab in ein weiteres Wiesental, dass sich ruhig Richtung Sengelsberg schlängelt.
Es folgt ein Anstieg durch die Wiesen und Felder zum Sengelsberg hinauf, der mit einer Aussicht auf Schloss Waldeck und das Edertal belohnt während wir seine Kuppe umrunden.
Durch den Wald am Steinbachkopf geht es nun bergab durch das Steinbachtal bis wir die B485 überqueren und durch eine Unterführung der stillgelegten Eisenbahnstrecke Bad Wildungen-Korbach einen geraden Wiesenweg Richtung Waldeck einschlagen. Am Ortseingang werfen wir noch einmal einen Blick zurück.
Die nächsten Meter führen uns wieder einmal durch Waldeck und nahe der Burg vorbei, bevor wir dem Kellerwaldsteig sowie dem Urwalsteig Richtung Ederdamm folgen. Über einen Pfad entlang einer Reihe teils verwilderter Schrebergärten, geht es steil bergab. Auf einem schmalen malerischen Pfad längs dem Ziegenberg kommen wir zur Teufelskanzel mit weiten Blicken auf den Edersee bis in das Sauerland. Am Uhrenkopf entlang erreichen wir den Aussichtspunkt oberhalb der imponierenden Edertalsperrmauer, zu der wir auf steilem Pfad hinabsteigen. Kurz nach dem Überqueren des Damms sind die offiziellen 85,4 Kilometern des Habichtswaldsteiges bewältigt und wie sind glücklich diesen schönen Weg erwandert zu haben.