Alpin Team obere Ruhr
Die rund 93 km und 2700 hm des Ith Hils Weg sind wir an Pfingsten 2020 als dreitägige Backpackingtour gelaufen. Gestartet sind wir im Alfelder Ortsteil Gerzen um so die Strecke mit 2 Übernachtungen nahezu perfekt zu dritteln. Von unserem Parkplatz am Sportplatz geht es durch die Wiesen hinauf zum Waldrand, wo wir auf den Ith Hils Weg treffen.
Durch den wunderschönen Laubwald geht es gleich weiter zackig bergauf zur Rehberghütte. Auf wunderschönen Pfaden, welche in den nächsten Tagen unsere ständigen Begleiter bleiben sollten, geht es schon bald an der Lippoldshöhle ( verdeckt vom Laub ), welche im Mittelalter als Sperrburg diente, im Tal der Glenne vorbei.
Sanft ansteigend geht es auf traumhaften Wegen und wenigen breiten Waldwegen durch Laubwälder hinauf über Kikedal ( 314 m ) und Babenstein ( 331 m ) auf den Duinger Berg und weiter am Marienhagener Steinbruch vorbei. Am Steinbruch befindet sich auch der Leineberglandbalkon, eine Hütte mit einem Balkon auf 303 m, der einen Blick bis nach Hannover, Alfeld und sogar zum Brocken erlaubt.
Immer wieder bietet der Weg schöne Aussichten wie hier auf Marienhagen, welches wir nur kurz streifen. Schon geht es wieder bergauf, den vor uns liegt der Thüster Berg, von welchem es weiter geht zum Kanstein. Hier wartet der Lönsturm, um von uns bestiegen zu werden.
Nun geht es auf schmalen Pfaden hinab Richtung Salzhemmendorf, wobei wir immer wieder auf atemberaubende Kalksandsteinformationen treffen.
Nach einer Rast an einem sonnigen Steinbruch geht es durch die Feldflur hinab nach Salzhemmendorf und weiter nach Lauenstein, wo wir erst einmal dem Biergarten im Musterhauspark eines Fertighausherstellers einen Besuch abstatten.
Unser erstes Nachtlager haben wir auf der Zeltwiese bei den Naturfreunden in Lauenstein gebucht. Wie verlassen daher den Ith Hils Weg um deren Gastfreundschaft trotz Corona zu geniessen. Schnell ist auch ein halbwegs gerades Plätzchen für unser kleines Zelt gefunden und wir verbringen den Abend mit eine Gruppe Kletterern, die am Platz ganz klar in der Mehrzahl sind.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf, um auf den Weg zurück zu kehren. Vorbei an einem Aussichtspunkt mit dem treffenden Namen Landschaftsglotze geht es durch die Feldflur an den Waldrand, wo wir wieder auf unseren Weg treffen.
Um den Saubrink/ Oberberg macht unser Weg eine große Kehre und es geht Richtung Ith Haupt Kamm. Zunächst führt uns der Weg in seiner nicht enden wollenden Schönheit zu den Bessinger Klippen mit den bekannten Säulen Adam und Eva.
Was nun folgt, ist für uns zweifelsfrei einer der schönsten Wanderwege Deutschlands: Der Ith Haupt Kamm auf dem schmalem Kammweg über - im wahrsten Sinn des Wortes - Stock und Stein mit immer wieder atemberaubenden Ausblicken.
Am Mönchsstein und unzähligen weiteren beeindruckenden Sandsteinformationen vorbei gelangen wir zum Lauensteiner Kopf ( 439 m ) mit dem 13,8 m hohen, 1912 errichteten Ithturm. Nach dem Nordteil des Kamms benannt, wird der Turm auch Krüllbrinkturm genannt. Von der Aussichtsplattform des Turms haben wir einen Blick über den Ithkamm und den Ort Bisperode mit dem Segelflugplatz „Ith-West“. Es sind die bei Kletterern beliebten Bisperoder Klippen, welche dafür sorgen, dass uns auf diesem abschnitt auch unzählige Kletterer entgegen kommen.
Die Bilder der nächsten km bis zum DAV Jugendzeltplatz Ith bedürfen keiner weiteren Erläuterungen, die Bilder sprechen für sich. A.G. Covid 19 fiel das Kletter-Pfingstwochende der DAV Jugend dieses Jahr aus, so war der Zeltplatz relativ leer und wir fanden ein schönes Plätzchen für unser Zelt. Am nur wenige hundert Meter entfernten Kiosk an der Landstraße konnten wir uns sogar mit Kaltgetränken eindecken.
Vom Ith Zeltplatz geht es am nächsten Morgen hinab nach Holzen-Ith, durch den Ort und auf einer asphaltierten Straße hinüber zum Flugplatz Ithwiesen.
Am Flugplatz biegen wir scharf rechts ab und gelangen bald auf einen Trampelpfad, welcher uns in den Wald führt. Auf diesem Wegstück nach Holzen besteht die Möglichkeit Abstecher zur Soldatenhöhle, Rothesteinhöhle oder Nasensteinhöhle zu machen.
Holzen wird von uns nur leicht tangiert und schon geht es durch das Ruthetal Richtung Wanderparkplatz Roter Fuchs, wo wir scharf links abbiegen und uns in einem großen Bogen aufmachen nach Grünental. Zunächst geht es auf den Großen Sohl ( 468 m ) mit dem Wilhelm Raabe Denkmal und dem ebenfalls nach dem Schriftstellers (1831 bis 1910) benannten 15 Meter hohen Aussichtsturm. Ein wenig weiter des Weges erreichen wir mit der Bloßen Zelle die mit 480 m höchste Erhebung des Hils und des Alfelder Berglandes an der Grenze der Landkreise Holzminden und Hildesheim.
Auf dem weiteren Weg nach Grünental geniessen wir wieder die eine und andere tolle Aussicht und rasten in einer Hütte, bevor wir kurz vor dem Ort an einem Feuchtbiotop vorbei kommen.
Im Glasmacherort Grünenplan beeindruckt uns das Gebäude der Spiegelglashütte von 1744, wo das mit 25 Mikrometer aktuell dünnste Glas der Welt in Serienfertigung hergestellt wird.
Am Ortsrand geht es parallel zum Ort zum sehr schön gelegenen Grünentaler Trettbecken, bevor wir uns gen Kaierde wenden. Zunächst geht es durch den Wald und dann auch häufiger durch die offene Feldflur durch das NSG Unter dem Idtberg unterhalb von kleinem und große Idtberg. Wir durchqueren Kaierde und wenden uns Richtung Delligsen.
Von Kaierde geht es zunächst durch Wiesen hinauf zur am Waldrand gelegenen Fahrenberghütte, von der wir die fantastische Aussicht zurück auf Kaierde genissen. Am Waldrand entlang haben wir immer wieder schöne Aussichten in das hügelige Land bevor es durchs Peppelingstal hinunter Richtung Dellingsen geht.
Wir sind froh hinter Dellingsen endlich wieder ohne Asphalt bergauf Richtung Steinberg ( 303 m ) und dann an diesem auf sehr schönem Weg mit Blick hinab auf den Ort entlang wandern zu können.
Wir treffen noch einmal auf einige Boulderer, queren die Landstraße und dann kommt auf unseren letzten Metern am Waldrand entlang auch schon wieder Gerzen in Sicht, wo vor 3 Tagen eine unsere absolut schönsten Wandertouren ihren Anfang nahm.