Alpin Team obere Ruhr
Das traumhafte Wochende 19./20. Januar 2019 nutzen wir, um den Briloner Kammweg als Backpacking-Tour im Schnee zu erwandern. Es erwarten uns 48,9 km und je nach Quellenangabe zwischen 1360 und 1479 hm bergan. Da wir die Briloner Innenstadt bestens kennen, haben wir diese aussen vor gelassen. Hinzu kamen unsere Abstecher in die Willinger Kletterhalle und zu unserem Zeltplatz.
Um nicht wild zu biwakieren, wählen wir den Bruchhauser Campingplatz als Tagesziel und starten unsere Tour im Uhrzeigersinn daher an der Jick Jack Mühle im Hoppecktal ( Pulvermühle 59929 Brilon ).
Zunächst wandern wir leicht bergauf durch das Hoppecketal, um dann ins Bremecketal abzubiegen.
Dem Bremecketal folgen wir stetig bergauf durch den Teufelsgrund bis nach Huckeshohl.
Wir verlassen Huckeshol Richtung Hemberg ( 689 m ).
Bevor wir dessen Gipfel umrunden, erwartet uns eine besondere Herausforderung.
Vom Hemberg geht es zunächst wieder ein wenig bergab und über den Twerenberg ( 669 m ), bevor mit dem Rothekopf ( 681 m ) die nächste steile und im Schnee anstrengende Herausforderung auf uns wartet.
Nach einem recht flachen Stück wird es dann mit dem Anstieg zum Dreiskopf ( 781 m ) wieder richtig heftig, zumal der Schnee tief und weich ist und seit Tagen offensichtlich keine Meschenseele mehr hier hinauf ist.
Die Schutzhütte auf dem Dreiskopf nutzen wir für eine kleine Verschnaufpause. Frisch gestärkt geht es dann weiter Richtung Hoher Eimberg, welcher mit 806 m den höchsten Punkt unserer Tour bildet.
Vom Hohen Eimberg genießen wir den Blick auf den Ettelsberg, wo auf allen drei Skipisten die Schneekanonen auf Hochtouren laufen, um am folgenden Sonntag die Lifte in Betrieb zu nehmen.
Hinabgestiegen nach Willingen kehren wir erst einmal bei Hendrik und Frank in der Kletterhalle ein, bevor es um den Ritzhagen wieder bergauf geht. Einige Zeit marschieren wir am Rand des zur Skipiste umfunktioniertem Weg im weichen, gewalzten Schnee mit reichlich carvendem Gegenverkehr und queren vorsichtig die Skiabfahrt ( natürlich genau im Bereich einer Schneekanone, so dass wir bei blauem Himmel in den Genuss eines Schneesturms kommen ).
Über den Hoppenkopf ( 604 m ) gelangen wir zum Richtplatz, wo unsere Route scharf rechts abbiegt Richtung Bruchhausen.
Pünktlich zum Sonnenuntergang steht unser Zelt, so dass wir guten Gewissens unser leckeres Abendessen im örtlichen Gasthaus einnehmen können, was uns auch noch einmal 1,5 extra km einbringt und das Kochen bei deutlichen Minus Temperaturen im Stirnlampenlicht erspart.
Nach dem Zeltabbau und einem leckeren Frühstück in den ersten Sonnenstrahlen bei minus 8 Grad geht es unterhalb der Bruchhauser Steine Richtung Feuereiche.
Nachdem wir am Rothekopf bereits vier Backpacker trafen, biwakieren am Aufstieg zum Ginsterkopf vier Weitere, welche allerdings noch beim Frühstück sind, während wir bereits wieder einige km auf der Uhr haben.
Dieses Wegstück von der Feuereiche über den Ginsterkopf ( 657 m ), vorbei an Habberg ( 652 m ) und Schusterknapp ( 616 m ) ist mit seinem beinahe alpinen Charakter sicherlich das Highlight des Kammwegs.
Auf schmalen, steilen Pfaden geht es voran, wobei sich immer wieder atemberaubende Aussichten bieten.
Schließlich geht es auf Waldwegen um den Borberggipfel herum zur Borbergkapelle von 1925 auf einem kleinen Felsplateau. In einem alten Buchenwald treffen wir auf eine frühmittelalterliche Ringwallanlage und die Ruinen der einstigen Kirche und erfreuen uns am Blick hinab ins Tal der Ruhr und nach Olsberg. Leider ist es hier am Sonntag sehr überlaufen, so dass uns kaum schöne Fotos ohne Statisten gelingen.
Hinab zum Parkplatz Hilbringse freuen wir uns über den parallel zur ""Waldautobahn" verlaufenden Trampelpfad.
Wenige Meter weiter nutzen wir die Möglichkeit zur Einkehr in der rappelvollen Hiebammenhütte. Dank unseren genialen Rucksäcken ( Vorstellung folgt ) können wir die Rückenteile als Sitzkissen auf den schneebedeckten Bänken nutzen und sind die einzigen Gäste draussen mit Sitzplatz ;-). Nachdem auch die Bedienung überzeugt ist, ihre nicht zuzuordnende Bestellung an uns zu vermachen, sind wir im siebten Himmel.
Durch das Gimmental geht es hinauf nach Gudenhagen.
Nach Besichtigung von Kyrilltor und Besteigung des Gudenhagener Poppenbergs geht es weiter Richtung Möhnequelle.
Vor dem Briloner Krankenhaus wenden wir und machen uns auf den Rückweg hinab ins Hoppecketal zur Jick Jack Mühle. Jedoch nicht ohne noch einmal die letzten Sonnenstrahlen auf einer schönen Bank zu genießen.
Unser Fazit dieser Tour: Den Kammweg war bislang unsere schönste Tour ( vielleicht auch wegen dem Schnee ) und wir werden ihn auf jeden Fall noch einmal machen.